Es war einmal eine Königin, die mit dem reichsten König der ganzen Welt verheiratet war. Und weil der König so viel Geld hatte, so viel, dass er nicht mal wusste wohin damit, kaufte er für seine Frau, die Königin, alles was sie haben wollte.
Zehn Autos, zwanzig goldene Armbanduhren, fünfundzwanzig goldene Ketten, siebzig Dosen Bonbons und noch viele andere Süßigkeiten. Schlussendlich hatte die Königin so viel, dass sie nicht mehr wusste, wonach sie ihren Mann, den König, noch fragen könnte. Denn sie hatte alles schon!
So wurde die Königin, die erst immer lieb und fröhlich war, eine meckernder Griesgram. An allem hatte sie etwas auszusetzen. Den Palast fand sie zu klein, die Zimmer zu groß, die Stühle zu hart und den König zu dick…und auf Bonbons hatte sie auch keine Lust mehr.
Sie hatte so viele Bonbons gegessen, dass sie sie nicht mal mehr sehen konnte. Der König seufzte häufig und sagte: „Wie gern würde ich meine Frau glücklich machen. Aber ich weiß bloß nicht mit was…“
Eines Tages wollte der König eine Runde spazieren gehen. „Kommst du mit?“, fragte er die Königin. „Ach nee, ich habe keine Lust“, sagte die Königin und gähnte heimlich hinter vorgehaltener Hand, so langweilig fand sie die Idee. „Geh mal allein. Aber dann musst du mir schon was schönes mitbringen, wenn du zurück kommst!“
Der König versprach es und ging. Er spazierte durch die ganze Stadt und schaute in alle Fensterläden um etwas schönes zu finden, was er für seine Königin kaufen könnte.
Aber alles was er sah, hatte sie schon. Der König wurde davon traurig, denn er wollte sie so gern mal wieder lachen sehen. Den ganzen Tag in so ein miesepetriges Gesicht zu schauen, gefiel ihm auch nicht. Schweren Herzens lief der König aus der Stadt. Er kam an Wiesen vorbei und lief durch Wälder und war so in Gedanken, dass er nicht merkte wohin er lief, bis er an einem einsamen Kiesweg ankam.
Er hatte sich verlaufen! In der Ferne sah er ein kleines Häuschen stehen und beschloss, dort nach dem Weg zu fragen. Um das Haus herum war ein wunderschöner Garten angelegt, in dem die schönsten Rosen blühten, die der König je gesehen hatte. Voller Bewunderung blieb er an einem Rosenbusch stehen um sich die Rosen anzuschauen. Kurz darauf öffnete sich die Tür des Hauses und eine nett aussehende Frau kam heraus.
„Was habt ihr für schöne Rosen“, sagte der König zu ihr. „Sie duften so.“
Die Frau ging auf den Rosenbusch zu und sagte dem König, dass er gerne in den Garten kommen könnte um sich alles in Ruhe anzuschauen. Das tat der König. Er spazierte lange durch den Rosengarten bis er sich auf einer Bank zwischen den Rosensträuchern ausruhen musste.
Die nette Frau kam mit einer Tasse Tee und setzte sich zu ihm. Die Rosen blühten und die Sonne schien. Es roch so angenehm, dass es den König aufmunterte.
Aber auf einmal dachte er an seine Königin und das sie immer unzufrieden und am Meckern war. Er musste tief seufzen und die nette Frau fragte ihn besorgt, was im auf dem Herzen lag. Er erzählte ihr alles.
Sie dachte eine Weile nach und sagte dann: „Ich habe vielleicht eine Idee! Wie wäre es wenn du einen großen Strauss von meinen Rosen mitnimmst. Solche Rosen hate sie sicher noch nie gehabt und sie riechen so gut, dass sie davon bestimmt sehr glücklich werden wird, da bin ich mir ganz sicher. Das Gesicht des Königs hellte sich aus. Die Idee gefiel ihm gut……………..
Die nette Frau schnitt die schönsten Rosen ab, umwickelte sie mit Papier und klebte noch eine weiße und eine rote Schleife daran.
Der König war so unglaublich glücklich darüber, dass er der lieben Frau gern ganz viel Geld geben wollte. Das wollte die Frau jedoch nicht haben. „Ich lege keinen Wert auf Geld“, sagt sie. ++++++++„Denn davon wird der Mensch nicht glücklich. Das ist auch an der Königin zu sehen. Aber wenn du mir eine Freude bereiten willst, erzähle mir dann wie es gelaufen ist.“
Das versprach der König und ging bald mit den Rosen zurück nach Hause. Sobald er den Palast betrat, rief er nach der Königin. Sie kam angelaufen und das erste was sie sagte war: „Was hast du mir mitgebracht?“ Der König gab ihr die Rosen. Sie riss das Papier ab und machte die Schleifen dabei kaputt. Sie schaute die Rosen böse an. „Bah“, sagt sie und schaute noch grimmiger als sonst.
„Bah, Rosen. Ist dir nichts besseres eingefallen? Stinknormale Rosen, wie konntest du die bloß kaufen?“
Betrübt sagte der König: „Das sind die schönsten Rosen der Welt und sie duften so gut. Riech doch mal an ihnen, da wird man ganz froh von!“ „Ich will sie nicht haben“, schrie die Königin und schmiss die Rosen in eine Ecke.
Der König ging traurig aus dem Zimmer und lief in Gedanken versunken wieder zu der netten Frau vom Rosengarten. Sie tröstete ihn so gut sie konnte und sagte, dass wenn der König traurig war, er gern jeden Tag eine Weile in ihrem Rosengarten sitzen durfte. Dann würde es ihm sicher schnell wieder besser gehen. Das tat der König.
Jeden Tag saß er auf der Bank zwischen den Rosen und trank eine Tasse Tee mit der lieben Frau. Als die Königin das merkte wurde sie so böse, dass sie gar nichts mehr essen konnte. Sie wurde schmaler und magerer und eines Tages hatte sie so viel abgenommen, dass der Wind sie wegblies. Niemand sah sie je wieder.
Und der König? Der heiratete die liebe Frau aus dem Rosengarten und sie lebten gemeinsam noch lange und glücklich.
Autor: Bonnie Veendorp (Rechtschreibung verbessert von Jan Tissing (Drentse Version)
Übersetzt von Aylin Bedir